Mittwoch, 29. April 2009

1 Jahr: Happy P-irthday

Endlich bekommt das coolste Magazin der (Darm-)Stadt die Beachtung, die es verdient.



Mittwoch, 8. April 2009

PATERNOSTER!

Wem der Tipp-Kick-Artikel gefallen hat, der kann ihn sich jetzt auch hier anschauen:
www.agenturwolkenkratzer.de/paternoster-online/01-2009/

Leider etwas gekürzt, dafür aber schön bunt gestaltet und in Kombination mit der Spielbeobachtung meiner geschätzen Kollegin Pedi.
Außerdem gibt es dort noch viel mehr über Tipp-Kick zu erfahren.
Ergo: Lesen!

Dienstag, 31. März 2009

Sitzt du auch recht bequem?

Hallo, hereinspaziert

hast du es auch schon probiert?

Nur keine Angst

es tut gar nicht weh


Am Abgrund, schau mal wie tief

Vielleicht warst du zu naiv

doch jetzt gibt’s kein

zurück mehr


Füße in Zement

Kopf fest in der Schlinge

Hände in Schellen

Sitzt du auch recht bequem?


Letzte Frage, falsche Antwort

und kein Ass mehr im Ärmel


Sich selbst überschätzt

zu viel aufs Spiel gesetzt

Die Einsicht kam

leider etwas spät


Der Eintritt ist heute frei

mach mit, sei live dabei

du willst doch nicht

der Letzte sein


Füße in Zement

Kopf fest in der Schlinge

Hände in Schellen

Sitzt du auch recht bequem?


Letzte Frage, falsche Antwort

und kein Joker mehr parat


Die Gier, die Versuchung

deine Schaufel fürs eigene Grab

Geblendet vom Jackpot

hast auch du kläglich versagt


Die Reste unter den Teppich

Ach Gott, wen kümmert das schon?!

Man setzt weiter auf Quote

The show must go on


Patrick Demuth für TØTNSEN | 2009



Sonntag, 29. März 2009

Plastiksoldaten

Oben ist es sicher
Keiner weckt euch auf
und all die leeren Worte scheinen wahr
Systematisch abgeriegelt
nimmt es seinen Lauf
Schmerzhaft-schlechtes Schauspiel
Bizarr

Der Plural, eure Waffe
doch alles was wir sehen
sind Dornen
um den Heiligenschein
Instabile Seifenblasen
Feige Theorie
Wer von euch
wirft den ersten Stein?

Krallt eure Finger
in eine Arche aus Staub
Und unter uns:
Habt ihr wirklich dran geglaubt?

Mit heißer Luft und lauen Sachen
lässt sich noch lange kein Brand entfachen
Wie Soldaten aus Plastik, lächerlich
Doch darüber lachen kann ich nicht




Patrick Demuth für TØTNSEN | 2009

Schätze und Helden

Im Schoß der Ewigkeit ist es leer

niemand will sich setzen

Und das Schild mit der Aufschrift

Billig abzugeben“

ist redlich angestaubt


Sieh der Wahrheit in die Augen

Lausche dem


Was sie dir sagt und dann wirst du vielleicht

eines Tages verstehen

dass man über alles irgendwann mal

im Vergangenen spricht


Jeder Ton wird mal verstummen

Für dich klingt das ungewohnt

Doch selbst die Comics

mit deinen Helden

sind bereits vergilbt


Deckel drauf, Schwamm drüber

und ab gegen die Wand


Die magische Formel des ewigen Stillstands liegt tief vergraben

und die Schatzkarte habe ich verbrannt

Such' ruhig weiter, immer weiter, immer weiter

ohne Ziel, ohne Gefährten, ohne Verstand


kopflos

voran


Der Schoß,

Das Schild

Die Comics

Deine Helden


Und Du.


Patrick Demuth für TØTNSEN | 2009



Dienstag, 24. März 2009

Falsche Bärte, echte Werte


Herzlich Willkommen, Du wunderschöne Anzeige.
Und was für einen feinen Slogan Du hast...

Eigenlob aus, back to business: Mit dieser Anzeige werben wir in der April-Ausgabe des P-Stadtkulturmagazins (www.p-verlag.de).

Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken.

Foto: David Sedlacek
Models: André Liegl, Lars Ortlepp
Layout: Yvonne Mülbert
Text: Ich

Alles in allem also eine reine Familienangelegenheit.

Montag, 16. März 2009

Akrostichon

Akrostichon? Nie gehört ...
Macht garnix, denn mir ging es genauso.

Wikipedia beschreibt es wie folgt:
Das Akrostichon (griechisch: akros Spitze; stichos Vers) ist die Form, bei der die Anfänge (Buchstaben bei Wortfolgen, oder Wörter bei Versfolgen) hintereinander gelesen einen Sinn, z. B. einen Namen oder einen Satz ergeben.

Auf Deutsch: Eine richtig gute Übung, die ich regelmäßig erweitern werde.
Here we go:

Ratlos stehen wir unterm Vordach
Eben war noch Sonnenschein
Ganz plötzlich, mit einem Donnern
Eine Wolke, gar nicht fein
Nass und kalt, zum Schrein'

---

Kännchen nur draußen, steht auf dem Schild
Ach was soll's, er ist gewillt
Frisst er halt die Torte leer
Fällt vom Stuhl, ist tortenschwer
Edler Herr, können Sie verzeien
Er wollt doch nur ein Kännchen im Freien

Dienstag, 10. März 2009

Darmstädter Typen: Iraklis „Herkules“ Chatziparasidis

(Bild von Herkules himself wird natürlich nachgereicht...)

Wenn im Darmstädter Sonnenaufgang die letzten Bürgersteige hochgeklappt werden, dann reibt er sich freudig die Hände. Er weiß: Jeder Nachtschwärmer, der jetzt noch halbwegs geradeaus laufen kann und auf keinen Fall nach Hause gehen will, wird höchstwahrscheinlich bei ihm landen: Bei Iraklis „Herkules“ Chatziparasidis, dem Inhaber der berühmt-berüchtigten Pilsstube an der Kreuzung Zeughausstraße / Schleiermacherstraße.

Seit mittlerweile 24 Jahren steht Herkules hier täglich 16 bis 17 Stunden hinter der Theke. „Entweder man wächst in diesem Beruf auf, oder lässt es besser gleich bleiben“, ist seine eindeutige Antwort auf die Frage, wie sich dieser Stress Tag für Tag aushalten lässt. Herkules weiß, wovon er spricht, denn bereits seine Eltern waren Vollzeit-Gastronomen. Ihnen gehörte die Diskothek „Gondola“ in Groß-Zimmern, wo der 1965 in Stuttgart geborene Grieche das Leben hinter der Theke kennen und lieben lernte. 1984 erfuhr er dann von einem Gemüseladen am Cityring, der einen Nachmieter suchte: „Die Lage und das viele Laufpublikum waren perfekt. Da wollte ich einen Imbiss reinmachen.“ So kam es, dass Feldsalat und Blumenkohl bald frisch gezapftem Pils und Gyros mit Tsatsiki wichen. „Imbiss Herkules“ war von nun an eine feste Adresse in Darmstadt, doch Herkules wollte mehr.

So war er Initiator des Darmstädter Altstadtfests, übernahm das Bistro der Eissporthalle und zwischenzeitlich leitete er auch die legendäre „Kaschemme“ an der Stadtkirche. „Günter Strack war oft zu Gast, die Drombuschs haben ja ab und zu bei uns gedreht. Das waren schon tolle Zeiten“, erinnert er sich. Doch Grund zur Klage sieht der Vater von drei Kindern nicht. Im Gegenteil: „So lange ich gesund bleibe, stehe ich hier.“ Spricht es aus – und zapft das nächste Bier.

Es ist ein Knochenjob, die Luft stickig und die Aussprache der Gäste teilweise schwer verständlich, doch Herkules nimmt es gelassen. Seine Pilsstube ist Kult, jeder kennt das „Herkules“, am Wochenende herrscht in den Morgenstunden reges Gedränge – und Pläne für die Zukunft hat er auch schon: „Eine richtige Sportsbar fehlt Darmstadt noch, davon bin ich überzeugt. Ich bin auch schon am Rumschauen, nur die perfekte Location hab ich bisher noch nicht gefunden.“ Müdigkeit oder Stillstand scheinen in seinem Wortschatz wirklich fremd zu sein, daher darf man gespannt sein, was als nächstes kommt. Und was Darmstadt im kommenden Jahr erwartet, denn dann feiert die „Pilsstube Herkules“ 25-jähriges Jubiläum. Darauf stoßen wir an, denn: Der schönste Platz ist immer an der Theke...

Die Kameras von letzter Woche

Überwachung vs. Mitmach-Web – Ein Kommentar

Ihr fühlt Euch unwohl, wenn ihr am Luisenplatz steht und auf die Bahn wartet? Beim Flanieren durch die Kaufhäuser überkommt euch ein Gefühl der Freiheitsberaubung? Und wenn Ihr an der Mathildenhöhe auf der Mauer sitzt und in der Nase popelt, dann nur mit hochrotem Kopf? Klar, denn Ihr fühlt Euch beobachtet. Überall Kameras, teilweise ganz unauffällig angebracht, da könnte man ja gleich ins Big-Brother-Haus einziehen. Total gemein, so was!

Jetzt mal im Ernst: Ein nicht wirklich lustiger, aber weiser Komiker prägte einst den Satz: „Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal die Fresse halten!“ – und das solltet ihr Euch zu Herzen nehmen. „Ihr“, das sind nicht die, die sich wirklich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen. Auch nicht die, denen das alles völlig schnuppe ist. Mit „Ihr“ meine ich all' die Vollpfosten unter uns, die sich ihre Informationen zum Thema Überwachungsgesellschaft aus irgendwelchen zweitklassigen Online-Foren zusammenbasteln und danach unbedingt rumposaunen müssen, wie fies der Staat uns arme Bürger doch kontrolliert.
Das alleine wäre ja noch halbwegs verkraftbar, doch Ihr übertrefft Euch wirklich selbst: Auf der einen Seite überlegt Ihr heimlich, wie viele Kaugummis es wohl bräuchte, um sämtliche Kameras der Stadt anti-überwachungstauglichkeits-mäßig zu überkleben. Und im gleichen Moment entdeckt Ihr die bunten Möglichkeiten des „Web 2.0“: Da werden in aller Seelenruhe die Fotos der letzten Drecksauparty ins studiVZ gestellt und im Myspace-Blog wird über Arbeitskollegen gelästert. Bei wer-kennt-wen seid Ihr stolzes Mitglied der Gruppe „Ich-kenne-alle-Gina-Wild-Filme“ und, wenn man Gevatter Google nach Eurem Namen befragt, dann findet sich eine Fülle an weiteren Informationen, die Ihr mal besser für Euch behalten hättet. Der moderne Personalchef ist da anderer Meinung, denn mittlerweile führt der erste Weg nicht selten direkt ins World Wide Web, um möglichst viele Details über den Bewerber auf die freie Stelle zu erfahren, die in der abgelieferten Hochglanzmappe verschwiegen wurden. Des einen Freud ist des and'ren Leid – und wenn Ihr irgendwann einmal wegen so eines „Formfehlers“ am Traumjob vorbeischrammen solltet, dann war bestimmt die Kamera von letzter Woche Schuld.